markus bronold

ISLAND - Natur (gegen) und Mensch

Wenn man an Island im Winter denkt, kommt einem vielleicht zuerst der Gedanke in den Sinn: „Natur gegen Mensch“, aber es ist genau das Gegenteil. Es ist kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander: „Natur und Mensch“.

Es ist nicht die raue und spartanische Natur und das frostige Wetter, das einen fordert, es ist die unbeschreibliche, tiefe Verbindung zur Natur hier, die einen in ihren Bann zieht und sie mit höchstem Respekt und Demut betrachten lässt. Ein Wechselspiel aus Energien und optischen Reizen das uns wieder in Balance bringt mit unserer Umwelt und uns verstehen lässt, dass wir eins sind und nicht getrennt.

Die schlagartig wechselnden Wettersituationen bringen einen wieder dazu, sich mit seinem Umfeld zu beschäftigen. Ansonsten kann es auch schnell lebensgefährlich werden.

Das was ich hier erleben und lernen durfte, war, dass es nicht nur sinn-voll ist, auf die Natur herum zu achten, sondern auch, wie reich ich durch das umfängliche Wahrnehmen beschenkt wurde. Und egal welches Wetter sich gerade zeigte, es war weit mehr als nur ein Schauspiel. Es war ein Akt voller Gaben.

Fast mystisch zeigt sich hier die Natur von ihrer schönsten Seite. Energetisch geladen zwischen zwischen Wasser und Erde, weiblicher und männlicher Energie.

Und auch wenn man unter den vielen Schnee- und Eismassen eine undenklich grüne Weite nur erahnen kann, so spürst man doch zu jeder Zeit, dass es nicht ohne Grund Elfenbeauftragte gibt auf Island. Magisch, verzaubert. Oder doch einfach nur die natürlichste Sache der Welt, wenn Mensch und Natur sich nicht als getrennt betrachten sondern als Einheit.

Mensch und Tier leben hier in Harmonie mit und in einem für mich bislang ungewohnten und teils fordernden Umfeld. Wenn man sich aber auf die Gegebenheiten einlässt und das Ganze spielerisch betrachtet, erfüllt es einen mit unglaublicher Freude und Beseeltheit.

 

Auch wenn es hier auf den ersten Blick den Eindruck eines optischen Rauschens vermittelt, so ist so viel zu entdecken in den Weiten von Schnee und Eis, den Vulkanfelsen und der haushoch brausenden Brandung. Die wahre Schönheit liegt in der Purheit, im Rauhen und im schlichten Sein. Die Verbindung mit all diesen reichhaltigen Details schafft eine tiefgreifende Verbundenheit und Dankbarkeit.

Dies war mit Sicherheit nicht meine letzte Reise an den Polarkreis. Und beim nächsten mal auf alle Fälle wieder im Winter. Es st die einsamste, kälteste und dunkelste Zeit auf Island. Und sie hat mich absolut in ihren Bann gezogen und zutiefst berührt.